Klusbrücke

Südwestlich von Wahlitz zwischen Auen- und Dünenlandschaft befindet sich in reizvoller Umgebung die Klus. Der vom Begriff „Klause“ abgeleitete Name bezeichnet eine Lokalität, die sowohl

Landschaftsformen (Klusberge) als auch ein kulturhistorisches Ensemble einschließt, zu dem die Klusbrücke, der ehemalige Forsthauskomplex und die Grenzmarkierung gehören.

Die Klusbrücke, bestehend aus zwei steinernen Brückenbogen, gehörte als östlichste Brücke zum sogenannten Klusdamm, über den im Mittelalter die wichtigsten Verkehrsverbindungen von Magdeburg nach den ostelbischen Gebieten führten. Sie ist das einzige erhaltene Brückenbauwerk dieses 7,6 km langen und 6 m breiten aufgeschütteten Steindammes. Nach der bisher bekannten ältesten Erwähnung des Dammes aus dem Jahre 1469 muss seine Entstehung spätestens zu Beginn des 15. Jahrhunderts eingeordnet werden. Mit ihm war für vier Jahrhunderte der einzige hochwassersichere Übergang über die Elbe-Ehle-Niederung bei Magdeburg geschaffen worden. Am 05.04.1813 zerstörten die in der Schlacht bei Vehlitz und Dannigkow geschlagenen Franzosen auf dem Rückzug in die Festung Magdeburg etliche Brücken des Dammes, darunter den Ostbogen der Klusbrücke. Trotz teilweiser Ausbesserungsarbeiten erreichte der Damm seinen ehemaligen Bauzustand nicht mehr und verlor seine Bedeutung völlig, als 1820 die Berliner Chaussee über Heyrothsberge errichtet wurde. 1823 wurde durch eine Verordnung der Stadt Magdeburg die Befahrung des Dammes untersagt. Die Brücke, die 1974 stark beschädigt und kaum noch passierbar war, wurde in den Jahren 1975 bis 1982 ausschließlich durch ehrenamtliche Kräfte in Feierabendarbeit teilweise rekonstruiert und wieder aufgebaut.

Heute führt über die Brücke ein ausgebauter Rad- und Wanderweg, der Wahlitz über Pechau mit Magdeburg verbindet.


Impressionen

Fotos: Jürgen Geyer